Holzstapel

FSC und PEFC

Mit der Zertifizierung von Wäldern und der Kennzeichnung des Holzes mit den Gütesiegeln FSC und PEFC wird deutlich, dass das Holz aus einer nachhaltigen und umweltverträgliche Waldbewirtschaftung stammt. In Hessen ist der gesamte Staatswald nach FSC zertifiziert. Hessen ist ebenfalls PEFC-Region.

FSC im Hessischen Staatswald

Der Hessische Staatswald wurde schrittweise nach den Kriterien des FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert. Der hohe Standard der Bewirtschaftung des Staatswaldes in Hessen soll mit der FSC-Zertifizierung einen sichtbaren Ausdruck erfahren. Dafür wird das weltweit anerkannte Gütesiegel des FSC verwendet. Mit Hilfe der Zertifizierung nach FSC soll den Bürgerinnen und Bürgern sowohl die nachhaltige Bewirtschaftung als auch die Rolle des Waldes für den Naturschutz und die Biodiversität noch besser dargestellt werden.

Der Zertifizierungsprozess begann im Jahr 2014 in 9 von 41 Forstämtern mit einer Fläche von ca. 55.000 Hektar Staatswald. Für die Erteilung des Zertifikats hat der Landesbetrieb Hessen-Forst einen unabhängigen Zertifizierer beauftragt. Dieser überprüfte die Arbeitsweisen und Ziele in den neun Forstämtern und bestätigte deren Übereinstimmung mit dem FSC-Standard. Nach der erfolgreichen Zertifizierung und Zertifikatserteilung im April 2015 begann im Juli 2015 die 2. Staffel mit weiteren 12 Forstämtern und einer Fläche von 87.000 Hektar. Die Zertifizierung dieser Forstämter wurde im Februar 2016 abgeschlossen. Damit sind rund 140.000 Hektar Staatswald in 21 Forstämtern zertifiziert.

Die Hessische Landesregierung hat im Koalitionsvertrag eine schrittweise Zertifizierung des Hessischen Staatswaldes nach den Kriterien des „FSC Deutschland“ vereinbart und nach Zertifizierung der Hälfte des Hessischen Staatswaldes ein externes Gutachten zur Evaluierung der ökologischen und ökonomischen Auswirkungen anfertigen lassen. Auf Grundlage dieses Gutachtens hat die Landesregierung im Januar 2018 beschlossen, nun auch die noch ausstehenden Flächen des Hessischen Staatswaldes als 3. Staffel nach FSC zertifizieren zu lassen. Dieser Prozess wurde im Sommer 2018 abgeschlossen.

Durch die FSC-Standards soll der Hessische Staatswald künftig ökologischer, stabiler und risikoärmer gemacht werden. So ist zum Beispiel der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln grundsätzlich untersagt. Außerdem muss ein Anteil von 5 Prozent der zertifizierten Fläche permanent aus der Bewirtschaftung genommen werden. Bei der Wahl der Baumarten richtet sich FSC nach der natürlich vorkommenden Waldgesellschaft. In Hessen ist diese sehr stark von der Buche geprägt. Nadelhölzer wie die Fichte oder die Douglasie hingegen werden manchenorts verringert werden. Mit dem Erhalt des FSC-Siegels sind auch Chancen für den Verkauf hessischen Holzes verbunden. Denn die Nachfrage am Markt nach FSC-zertifiziertem Holz wächst. Ziel ist es diese Marktchancen für den Landesbetrieb Hessen-Forst zu erschließen.

Hessen ist PEFC-Region

Das PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) ist die weltweit größte unabhängige Organisation, die die Sicherstellung und kontinuierliche Verbesserung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung unter Gewährleistung ökologischer, sozialer und ökonomischer Standards beurteilt. Weltweit werden bereits mehr als 314 Millionen Hektar Waldfläche und in Deutschland 7,3 Millionen Hektar Waldfläche nach den Standards von PEFC bewirtschaftet.

Das PEFC-Zertifizierungssystem basiert inhaltlich auf den Beschlüssen der zweiten Ministerkonferenz in Helsinki 1993. Dort wurde die Waldgrundsatzerklärung von der Umweltkonferenz in Rio 1992 aufgegriffen und für europäische Verhältnisse weiterentwickelt. Auf die folgenden sechs Kriterien haben sich die Staaten verständigt:

  1. Erhaltung und angemessene Verbesserung der forstlichen Ressourcen und ihres Beitrages zu globalen Kohlenstoffkreisläufen,
  2. Erhaltung der Gesundheit und Vitalität von Forstökosystemen,
  3. Erhaltung und Förderung der Produktionsfunktion der Wälder (Holz- und Nichtholzprodukte),
  4. Erhaltung, Schutz und angemessene Verbesserung der Biodiversität in Forstökosystemen,
  5. Erhaltung, Schutz und angemessene Verbesserung der Schutzfunktionen bei der Waldbewirtschaftung (vor allem Boden und Wasser),
  6. Erhaltung anderer sozioökonomischer Funktionen und Bedingungen.

Das Gütesiegel sagt nichts über eine evtl. Behandlung des Holzes mit Holzschutzmitteln etc. aus. Es dient dem Nachweis, dass dieses Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.

In Hessen sind 780.268 Hektar (Stand 2018) bzw. 88 Prozent der gesamten Waldfläche nach PEFC zertifiziert. Damit ist die Region Hessen bundesweit Spitzenreiter in Bezug auf die PEFC-Zertifizierung. Die waldbesitzenden Kommunen nehmen mit 28 Prozent einen hohen Anteil an der zertifizierten Waldfläche ein. Die Region Hessen ist bereits seit dem Jahr 2000 nach PEFC zertifiziert.

Die Regionale PEFC-Arbeitsgruppe Hessen e.V. ist der Zusammenschluss von Vertretern aller nach PEFC zertifizierten Waldbesitzarten sowie am Wald interessierter Gruppen, die sich mit der Zertifizierung der Forstwirtschaft befassen und ist als Verein organisiert. Dazu zählen insbesondere die Markt- und Geschäftspartner der Forstwirtschaft Umweltverbände, Gewerkschaften, Verbraucherverbände, berufsständische Vertretungen und forstliche Unternehmer aus der Region.Die Regionale Arbeitsgruppe Hessen e.V. hat folgende Hauptaufgaben:

  • Erstellung des regionalen Waldberichtes, in dem anhand einer Checkliste von 31 Indikatoren die Waldbewirtschaftung in der Region durchleuchtet und dokumentiert wird und Ziele für die nächsten fünf Jahre gesetzt werden.
  • Versorgung von Waldbesitzern und der Öffentlichkeit mit Informationen.
  • Etablierung wirksamer Kontrollinstrumente der Zertifizierung, bspw. interne Audits und Rückkopplungsmechanismen (Internes Monitoringprogramm).

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